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Worauf kommt es bei der Verteidigung der Bachelorarbeit an?

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Sie ist die letzte Schlacht auf dem Weg Richtung Abschluss: die Verteidigung der Bachelorarbeit. Eine gute Vorbereitung ist hier alles. Denn als einzige Waffe ist nur die eigene Stimme erlaubt, um die Bachelorarbeit vor einer Prüfungskommission zu präsentieren. Doch mit diesen Tipps kann man die Gutachter bei dieser abschließenden mündlichen Prüfung überzeugen.

Was ist eine Verteidigung?

Eine Verteidigung der Bachelorarbeit ist eine spezielle Form der mündlichen Prüfung. Hier wird nicht nur Wissen abgefragt. Stattdessen steht die Präsentation der wissenschaftlichen Abschlussarbeit im Vordergrund. Indem man sich den kritischen Fragen einer Prüfungskommission stellt, verteidigt man die eigene Herangehensweise an die Forschungsfrage und die Ergebnisse der eigenen Arbeit (vgl. Meister 2015: 125f).

Je nach Studiengang ist bei der Verteidigung der Bachelorarbeit manchmal auch die Rede von der Defensio oder dem Streitgespräch. Mit diesen Begrifflichkeiten wird ebenfalls ausgedrückt, dass die wissenschaftliche Diskussion im Vordergrund steht, in der man sich behaupten muss (vgl. Voss 2017: 153).

Für die Gutachter bzw. die Betreuer ist das Verteidigungsgespräch eine zusätzliche Möglichkeit festzustellen, ob ein Student das Thema der Arbeit selbstständig bearbeitet hat und sich ein breites Wissen dazu angelesen hat. Mit gezielten Fragen können sie den Prüfling in die Mangel nehmen.

Wer ein Plagiat abgeliefert und lediglich Textstellen aus verschiedenen anderen Büchern zusammengeschrieben hat, dem wird die Verteidigung der Bachelorarbeit schwer fallen und er wird wahrscheinlich besonders nervös im Prüfungsgespräch wirken. Gleiches gilt für Bachelorarbeiten, bei denen ein Ghostwriter im Hintergrund tätig war. Eine Plagiatsprüfung, die man selbst machen lassen hat, und eine ehrlich Herangehensweise an die Bachelorarbeit geben in der Verteidiung Sicherheit. Wichtig ist es darüber hinaus, einen besonders kompetenten Eindruck zu hinterlassen. Selbst bei kniffeligen Fragen sollte man die Ruhe zu bewahren und sachlich bleiben.

Wer muss seine Bachelorarbeit verteidigen?

Während bei der Promotion die Verteidigung der Doktorarbeit (Disputatio) im Rahmen einer öffentlichen Präsentation noch verpflichtend ist, wird in vielen Bachelorstudiengänge auf eine abschließende mündliche Prüfung verzichtet. Nicht immer muss die Bachelorthesis also verteidigt werden (vgl. Siegel 2012: 117 und Höge 2006: 33).

Für so manchen Bachelorabschluss geht allerdings kein Weg an einem Vortrag vor der Prüfungskommission vorbei, die sich in der Regel aus den beiden Gutachtern der schriftlichen Arbeit zusammensetzt. Ist dies der Fall, gibt die jeweilige Prüfungsordnung Aufschluss darüber, in welchem Rahmen die Verteidigung stattfinden wird – zum Beispiel vor oder nach Abgabe der schriftlichen Arbeit.

Für das Fach Physik an der Humboldts-Universität zu Berlin gelten folgende Regelungen:

Ausschnitt von der Infoseite Bachelorarbeit in Physik
Abb. 1: Ausschnitt von der Infoseite Bachelorarbeit in Physik

Für Bachelorstudiengänge ist in der Prüfungsordnung der Berufsakademie Sachen in Leipzig für die Verteidigung der Bachelorarbeit folgendes vorgeschrieben:

Ausschnitt aus der Prüfungsordnung BA Leipzig
Abb. 2: Ausschnitt aus der Prüfungsordnung BA Leipzig

Wer sich nicht sicher ist, ob er seine Bachelorarbeit verteidigen muss oder nicht, sollte seine Prüfungsordnung danach durchsuchen und sich nicht unnötig deswegen verrückt machen (vgl. Rau 2016: 204).

Wie viel zählt das Verteidigungsgespräch?

In der Regel findet die Verteidigung der Bachelorarbeit statt, wenn die Gutachter die Arbeit bereits korrigiert und die schriftliche Leistung benotet haben. Wer dann zwischen zwei Noten steht, für den kann die mündliche Prüfung die Gesamtnote noch verbessern (vgl. Rau 2016: 207). Je nach Studiengang wird bei der Berechnung der Endnote der schriftliche und mündliche Teil der Abschlussarbeit unterschiedlich gewichtet. Meist macht das Verteidigungsgespräch zwischen 20 und 30 Prozent aus.

Im Bachelorstudiengang Informatik an der Technischen Universität Cottbus gilt folgende Prüfungsordnung:

Ausschnitt aus der Prüfungsordnung der TU Cottbus

Abb. 3: Ausschnitt aus der Prüfungsordnung der TU Cottbus

Die Note erfährt man in der Regel gleich nach dem Verteidigungsgespräch. Die Gutachter ziehen sich dann für die Beratung kurz zurück, beziehungsweise schicken den Prüfling für einige Minuten vor die Tür, bevor sie in einem abschließenden Gespräch ihre Bewertung erklären (vgl. Meister 2015: 127).

Was passiert bei einer Verteidigung der Bachelorarbeit?

Das Verteidigungsgespräch ist in zwei Abschnitte geteilt – den Präsentations- und den Fragenteil (vgl. Heesen 2014: 29). Wie lange beide Prüfungsabschnitte dauern, steht in der Regel in der Prüfungsordnung. In manchen Fällen hat man es nach 20 Minuten schon geschafft, in anderen wiederum sitzt man bis zu einer Stunde vor der Prüfungskommission.

Zunächst muss man in einem Vortrag die eigene Bachelorarbeit vorstellen. Dabei ist besonders wichtig, dass man seine seitenlange, schriftliche Arbeit in wenigen Minuten auf das Wesentliche reduziert. Kurz und prägnant gilt es, die Forschungsfrage und die Ergebnisse auf den Punkt zu bringen. Beim Aufbau des Vortrags sollte man sich an der Gliederung der Thesis orientieren (vgl. Ostendorf/Senft 2014: 188).

Anschließend folgt der zweite Prüfungsteil, bei dem die Prüfer Fragen stellen dürfen. Diese können sich entweder direkt auf die Präsentation beziehen oder auf allgemeine Inhalte des Studiums. Auch wenn ihnen beim Lesen der Bachelorarbeit etwas aufgefallen ist, haben sie nun die Möglichkeit dazu nachzuhaken (vgl. Rau 2016: 209).

Wie präsentiert man sich am besten im Verteidigungsgespräch?

Ausschlaggebend für einen überzeugenden Eindruck bei den Prüfern ist ein sicherer und kompetenter Auftritt. Das fängt bei einer ordentlichen Kleidungswahl an und geht über den Gebrauch der richtigen Fachbegriffe hin bis zu einem nachvollziehbar strukturierten Vortrag (vgl. Ostendorf/Senft 2014: 176 sowie Meister 2015: 134).

Besonders die Präsentation sollte man im Vornhinein gründlich vorbereiten und immer wieder üben, sodass sie in der Prüfungssituation auch sitzt und man den roten Faden nicht verliert. Wenn man die vorgegebene Zeit überzieht oder deutlich früher fertig wird, muss man mit einer negativen Bewertung rechnen. Daher sollte man beim Üben immer die Uhr im Blick behalten und gegebenenfalls den Vortrag anpassen.

Zusätzlich lohnt es sich, die Präsentation einmal vor Publikum zu halten – auch wenn die nur aus befreundeten Kommilitonen oder der Familie besteht. Sie können hilfreiche Tipps geben, wenn etwas nicht verständlich ist oder anders ausgedrückt werden sollte (vgl. Siegel 2012: 117 sowie Ostendorf/Senft 2014: 175).

Den mündlichen Vortrag kann man außerdem noch mit Grafiken und Bildern in einer PowerPoint-Präsentation unterstützen, um komplexe Themen zu veranschaulichen (vgl. Voss 2017: 153). Vor der Verteidigung sollte man allerdings klären, ob der Prüfungsraum dafür technisch ausgestattet ist und das eigene Notebook mit dem Beamer verbunden werden kann.

Wer wissen will, wie sich andere in Verteidigungsgesprächen schlagen, kann nachfragen, ob es an der Hochschule auch öffentliche Prüfungen gibt, zum Beispiel für Promotionen. Als Zuschauer eignen sich solche Termine als Orientierung und man erfährt, welche Fragen bestimmte Gutachter häufig stellen (vgl. Esselborn-Krumbiegel 2008: 169).

Wem es gelingt, sich bei der Verteidigung gut zu präsentieren, der kann bei der Gesamtnote der Bachelorarbeit oft noch etwas herausreißen. Mit einer gründlichen Vorbereitung kann man sich im Prüfungsgespräch mit der Prüfungskommission behaupten und ist selbst für schwierige Fragen gewappnet.

Literatur

Böss-Ostendorf, Andreas/Senft, Holger (2014): Alles wird gut. Ein Lern- und Prüfungscoach, Opladen/Toronto.

Esselborn-Krumbiegel, Helga (2008): Leichter lernen. Strategien für Prüfung und Examen, 2. Aufl., Paderborn.

Heesen, Bernd (2014): Wissenschaftliches Arbeiten. Methodenwissen für das Bachelor-, Master und Promotionsstudium, 3. Aufl., Berlin/Heidelberg.

Höge, Holger (2006): Schriftliche Arbeiten in Studium und Beruf. Ein Leitfaden, 3. Aufl., Stuttgart.

Meister, Nina (2015): Die mündliche Prüfung meistern. Ein Ratgeber aus der Praxis, Paderborn.

Rau, Harald (2016): Der ,Writing Code‘. Bessere Abschlussarbeiten in kürzerer Zeit, Baden-Baden.

Siegel, Eva-Maria (2012): Erfolgreich studieren. Kernkompetenzen für Bachelor und Master. Ein Übungsbuch, Marburg.

Voss, Rödiger (2017): Wissenschaftliches Arbeiten leicht verständlich, 5. Aufl., Konstanz.

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